Instrumente zur Umweltbewertung und Ökologisierung des Bauens
Der Green Deal fordert die Baubranche heraus, Umweltauswirkungen von Bauprodukten zu ermitteln und offenzulegen. Erfahren Sie, welche Instrumente zur Ökologisierung des Bauens in der Praxis zur Anwendung kommen und wie sie funktionieren.17464 PCF, EPD und CBAM: Chancen und Herausforderungen einer nachhaltigen Baubranche
Warum Sie dieses Seminar besuchen sollten:
Im Zuge der Ausweitung der gesetzlichen Anforderungen des Green Deals kommen viele Unternehmen der Bauwirtschaft sowohl direkt als auch indirekt in die Pflicht, umweltrelevante Informationen zu ihren Produkten zu deklarieren und bereitzustellen. Das Seminar behandelt drei Themenbereiche, die die Baubranche im Speziellen betreffen: Die Umweltbewertungsinstrumente Produkt-CO2-Fußabdruck und Umweltproduktdeklaration sowie das CO2-Ausgleichssystem CBAM.
Das Seminar richtet sich an Entscheidungsträger und Nachhaltigkeitsverantwortliche aus Unternehmen, die sich einen Überblick über die Werkzeuge und aktuellen Entwicklungen einer nachhaltigen Bauwirtschaft verschaffen wollen.
Product Carbon Footprints (PCF) fassen die gesamten Treibhausgasemissionen zusammen, die mit einem Produkt oder einer Dienstleistung über den Lebensweg von der Rohstoffbereitstellung über die Produktion bis zur Nutzung und Entsorgung verbunden sind. Damit können wesentliche Einflussfaktoren und Strategien zur Emissionsreduktion identifiziert werden. Durch Marktanforderungen und die Berichtspflichten großer Unternehmen sind auch Zulieferer von Bauprodukten zunehmend gefordert, CO2-Fußabdrücke bereitzustellen.
Environmental Product Declaration (EPD) sind verifizierte öffentlich zugängliche Dokumente, die die Umweltwirkungen von Bauprodukten auf Basis internationaler Standards quantifizieren. Diese Datengrundlage bildet den Grundstein für die Nachhaltigkeitsbewertung von Bauwerken und die Ökologisierung der Bauwirtschaft. Mit EPDs können Bauprodukthersteller die Umwelteigenschaften ihrer Produkte optimieren und ihre Marktposition im Segment Nachhaltiges Bauen stärken.
Im Rahmen des Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM) unterliegen ab 2026 bestimmte importierte Waren aus Drittstaaten einer Bepreisung für die bei ihrer Herstellung verursachten Treibhausgasemissionen. Alle Unternehmen, die CBAM-Produkte (wie z.B. Stahl, Alu oder Zement) aus Nicht-EU-Ländern importieren, fallen unter die Meldepflicht und müssen entsprechende Emissionszertifikate erwerben. Damit soll gleiche CO₂-Bepreisung zwischen Waren aus der EU und Drittstaaten sichergestellt und Carbon Leakage verhindert werden. Seit Oktober 2023 gelten die Berichtspflichten der Übergangsphase.
Inhalte:
- Sinn und Zweck von PCFs und EPDs
- Standards und Normen für PCF und EPD
- Unterschiede, Vorteile und Nachteile von PCFs und EPDs
- Ablauf bei der Erstellung von PCFs und EPDs
- Grundlagen zu Lebenszyklus, Definition von Systemgrenzen und Allokation
- Beispiele
- Zielsetzung und Anwendungsbereich der CBAM Verordnung
- Überblick Berichtspflichten in der CBAM Übergangsphase
- Berechnungsmethodik
- Austausch und Diskussion von Erfahrungswerten aus der Praxis
Der Trainer:
Mag. DI Reinhold Richtsfeld
Zum Vortragenden:
Reinhold Richtsfeld ermuntert und unterstützt Unternehmen, ihre Nachhaltigkeitsleistung und -kultur wirksam zu verbessern. Er hilft bei der ESG-Berichterstattung nach CSRD, bei der Erstellung von Treibhausgasbilanzen und der nachhaltigen Organisationsentwicklung mit den Inner Development Goals.
Die Zielgruppe:
Mitglieder der Branchenverbünde Bauwirtschaft & Einrichtung und Design
Mehr als 110.000 Kundinnen und Kunden in über 7.500 Seminaren seit Gründung 2003 geben dem Konzept recht – 94%ige Kundenzufriedenheit spricht für sich.